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Lebenslanges Lernen ist selbstgesteuertes Lernen...


... und alles Andere ist Quatsch!

Selbstgesteuert; Lernen; User generated Content; Videoproduktion; Videochallenge; #Mutanfall;Sabine Reimers; Lernreise;Lernkurve
Videochallenge - jeden Tag kompetenter werden in kleinen Schritten - Danke, Judith Steiner!

Tag 5 der Videochallenge mit Judith Steiner - wir veröffentlichen das erste Mal auf LinkedIN!

Sehen Sie selbst:

und vergleichen Sie mit Tag 4 - sehen Sie den Unterschied? 

Was hat die Videochallenge mit selbstgesteuertem Lernen zu tun?

Die Videochallenge ist ein tolles Beispiel für ein selbstgesteuertes Lernformat. In diesem Beitrag erläutere ich die sechs wichtigen Botschaften für das selbstgesteuerte Lernen aus dem Video näher.

 

Zunächst aber - was meine ich mit der Überschrift? Lebenslanges Lernen ist das Gleiche wie selbstgesteuertes Lernen und kann nur als selbstgesteuertes Lernen gelingen. Es kann nicht verordnet werden. Und passiert oft unbewusst und permanent. Weil es im Corporate Learning gerade hip und modern ist, wird die Frage gestellt - "Wie können wir Mitarbeiter/-innen zu selbstgesteuertem Lernen motivieren?" Oder aber geantwortet: "Jedes Lernen ist selbstgesteuert" - ja, ist  klar... vielleicht werde ich mich mal in einem Blogbeitrag zu dem Begriffswirrwar in der PE/OE/Berater/ Management-Szene äußern, mal sehen.

 

Jetzt geht's aber um Sie und die Frage, wo stehen Sie gerade auf Ihrer Lernreise und wo geht's hin? Falls Sie noch grundsätzlicher werden wollen oder müssen, gönnen Sie sich eine klärende 4K Life Design Beratung. Danach ist meist sehr klar, welche Veränderungen anstehen oder was Sie lernen sollten.

Der Startpunkt ist unangenehm - Lernen macht erst später im Prozess  Spaß!

Ausgangspunkt ist meist - wie für Veränderungen im allgemeinen - die Wahrnehmung einer Diskrepanz zwischen einem  gewünschten Kompetenzerleben ("Sollzustand", Ziel, Vision)  und der derzeitigen Realität ("Istzustand", Situation).  Ausgelöst durch neue Anforderungen, unerwartete Situationsänderungen usw. Ohne die Wahrnehmung und Anerkennung dieser Diskrepanzen wird's schwierig, die Lernmotivation über längere Zeit aufrechtzuerhalten.

 

Ob Sie Diskrepanzen wahrnehmen, ist bereits einer der schwierigeren Schritte im Lernprozess, aufgrund der systematischen Unterschiede zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung. Führungskräfte, Personalentwickler, Ehepartner und beste Freunde können ein Lied davon singen.

SIE entscheiden, ob Sie eine Diskrepanz als "wahr" nehmen oder nicht.

 

Die Wahrnehmung der Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität erzeugt Unwohlsein, Spannung, eben unangenehme Gefühle. Wir sind Meister im Wegschauen und Schönreden. Wer behauptet, Lernen mache Spaß, ignoriert diese Phase und ist wohl Opfer des Brainwashings der falsch verstandenen positiven Psychologie. Die Stärkung Ihres Realitätssinns ist wichtig für Ihre Reise zur persönlichen Meisterschaft.

 

Der Rest sind Kalendersprüche: "Wenn Du aufhörst, besser zu werden - hörst Du auf gut zu sein."

 

Ich halte es mit Sokrates: "Ich weiß, dass ich nichts weiß" und Descartes: "cogito, ergo sum." Ja - mein Latein ist besser als mein Griechisch.

Die drei unbequemen Botschaften beim selbstgesteuerten Lernen - Entscheidung, Erfahrung, Ergebnis

Entscheidung - Sagen Sie "JA" zu Ihrem Lernprojekt

Es hängt von Ihnen ab, keiner drängt Sie, keiner zwingt Sie, aber Sie tragen auch die Konsequenzen, wenn Sie es nicht tun. Selbstbestimmt, selbstgesteuert, eigenverantwortlich. Viele erleben derzeit in der Corona-Krise schlimme wirtschaftliche Folgen. Wenn wir es überstanden haben werden, werden wir kritisch überprüfen - welche Schwächen in unserem Lebensentwurf, unserem Geschäftsmodell, unserem Lebensstil haben sich gezeigt - und welche Schlussfolgerungen ziehen wir für die sofort anzugehenden Lernprojekte und für unseren Umgang mit "Wichtig" und "Dringend". Fernbeziehungen, Liquiditätsplanung, Preiskalkulationen, Lieferketten, Wohnsituation, Digitalisierungsstrategie, Online-Vertrieb und -Marketing. Sie wissen das besser. Hauptsache, Sie analysieren die zu lernenden Lektionen und ziehen daraus die Konsequenzen. Wenn Sie einen Profi an Ihrer Seite wünschen, buchen Sie meine 4K Life Design-Beratung.

 

Sie priorisieren und treffen die Entscheidung - und auf die Frage "Muss ich mir xyz (Video, Social Media, Business English, Künstliche Intelligenz, IHR THEMA, ….) noch antun?", sagen Sie "JA!" und starten Ihr Lernprojekt.

 

Ich habe "JA!" zu Video gesagt, weil es eine der drei derzeit relevanten Kommunikationstechniken im Social Media-Bereich ist  (Bild/ Video, Podcast, Bloggen), und ich entschieden habe, mein Social-Media-Marketing zu verbessern,  weil es zu meinem Micro-Learning - Lernangebot "Sabines Lern-Snacks" passt (die einzige online-Strategie, die ich neben exzellentem Präsenz-Verhaltenstraining in meinem Geschäftsbereich "Training"  verfolge), und weil es zu meiner extrovertierten Persönlichkeit am besten passt.

 

Warum sagen Sie Ja? 

Entrümpeln Sie Ihre Bisherigen Erfahrungen - Schaffen Sie Platz für Neues

Das Leistungsmotiv ist eines der drei wichtigen Motive im Berufsleben (Macht, Leistung, Anschluss) und das Bedürfnis wird durch Kompetenzerleben befriedigt. Wir sind gerne kompetent, Experte, werden gefragt, beherrschen unsere Tätigkeiten und  Aufgaben. Einiges können Sie in die Zukunft hinüberretten.

Wenn Sie selbstbewusst präsentieren, dann wird Ihnen das auch vor der Videokamera gelingen. Dazu gehören auch alle Selbstmanagement- und Selbststeuerungskompetenzen. Die disziplinierten Menschen haben es auch beim selbstgesteuerten Lernen leichter. Wir anderen helfen uns mit Spaß, Abwechslungsreichtum und tollen Lernpartnern.

Anderes, je nach Thema viel oder wenig, müssen Sie von Null an neu aufbauen. Ich wusste vor einem halben Jahr nicht, dass es das Wort "rendern" überhaupt gibt. Als bekennender Digital Immigrant, Nicht-Programmierer und nicht-technikaffiner Mensch bin ich seit Start meiner digitalen Lernreise in 2017 in regelmäßigen Abständen im "ABC-Schützen"- Modus: "Ich finde den Button nicht", "Können Sie das nochmal - langsam - wiederholen", "Bei mir sieht das auf dem Bildschirm ganz anders aus".  Auf diesem Niveau muten wir uns den Kompetenten im Themenbereich zu, sind auf deren "Engelsgeduld" angewiesen, und auf deren Hilfsbereitschaft. Hier mal ein dickes Dankeschön an die Engel und Helden und Tutorial-Videodreher da draußen!

 

Der schwierigste Aspekt ist aber das "Verlernen". Hier streiten die Experten, ob das überhaupt geht. Sie haben z.B. die Karteikartenmethode beim Präsentieren vor Publikum perfektioniert, fühlen sich sicher, die Zuhörer finden das kompetent und natürlich. Das Rednerpult dient als Unterstützung. Das geht beim Videodreh - leider - überhaupt nicht. Ich habe mein erstes Video noch mit Karteikarten gedreht, als Erinnerungsstütze, und um mein Lampenfieber in den Griff zu bekommen. Ich habe einmal draufgeschaut, als ich einen schwierigen Begriff erklärte. Und seitdem ersetze ich die Karteikartenmethode durch die freie Rede und das pyramidale Präsentieren. Das kostet mich viel Vorbereitungszeit, da ich nicht "druckreif" spreche und ohne Üben viele Füllwörter benutze. Wir werden sehen, ob ich da noch besser werde und wie lange das dauern wird.

Fokus auf das Lernergebnis

Wir sind effizienzgetrieben. Mehr in kürzerer Zeit, keine Zeit vergeuden. Ich habe keine Zeit zum Lernen. Unsinn. Sie haben entschieden, dass anderes wichtiger ist. OK. Lesen Sie nochmal den Abschnitt zu "Sagen Sie 'ja' zu Ihrem Lernprojekt."

Die Frage "Wie lerne ich effizient?" ist irrelevant. Jedenfalls steht Effizienz für Lernprozesse nicht im Vordergrund. Die Frage lautet vielmehr "Was soll nachher anders sein: Was werde ich "danach" können/ beherrschen/ meistern?" Und jetzt die ganz unbequeme Nachricht: Lernen ist anstrengend und braucht Zeit, sehr viel Zeit. Wieviel Zeit, das hängt von Ihrer intellektuellen und emotionalen Ausstattung und Ihrer Lernbiographie ab.  Deshalb... vergessen Sie das Effizienz- und Leistungskriterium und fokussieren auf das Lernergebnis, den Lernprozess und Ihre Motivation.  Und bitte verwechseln Sie nicht Didaktik und Lernen. Jede Botschaft lässt sich in einem Satz oder einem einminütigen Video zusammenfassen. Das heißt aber nicht, dass es auch in einer Minute gelernt ist. Und wenn wir von "steiler Lernkurve" sprechen, heißt das übersetzt, unsere Energie und Zeit geht - notgedrungen -  in ein bestimmtes Lernthema mit viel empfundenen Stress, Frustration, Überstunden und gesenkter Produktivität.

Ja, und wo bleibt dann jetzt der Spaß am Lernen? - das lesen Sie in den nächsten Abschnitten unter den positiven Nachrichten nach...

Die positiven Nachrichten - Verstärkung, Flow, Feedback

Verstärkung durch Wahrnehmen des eigenen Lernfortschritts - Lernen am Erfolg

Selbstverstärkung ist der wichtigste Mechanismus im selbstgesteuerten Lernen. Wir erkennen die Lernfortschritte selbst - und zwar kontinuierlich. Hierfür war der schmerzhafte Startpunkt wichtig und das regelmässige Innehalten - was habe ich schon erreicht? Bei der Videochallenge sind die Fortschritte bei sich selbst und bei den anderen Teilnehmer/-innen jeden Tag zu sehen und das befeuert die Lernmotivation.

Flow - Der Lernrausch hilft dran zu bleiben

Der Motivationspsychologe Mihaly Csikszentmihalyi  hat in vielen Studien den von ihm benannten Flow Zustand untersucht. Wir kommen in den Flow-Zustand,

  • wenn wir ein erreichbares Ziel haben
  • die notwendigen Fähigkeiten haben, also nicht über- oder unterfordert sind und 
  • wir im Hier und Jetzt im Tun versinken
  • mit unmittelbarem Feedback über den Fortschritt.

Judith Steiner unterstützt dies in ihrer Videochallenge, indem sie kleine Schritte definiert, die "machbar" sind, wir jeden Tag ins Tun kommen, und über die gedrehten Videos unmittelbares Feedback über den Fortschritt erhalten.

Feedback und Soziale Unterstützung im Geschützten Lernraum

Selbstgesteuertes Lernen ist soziales Lernen - jedenfalls in den allermeisten Fällen. Wenn das Ziel klar und konkret ist, geht es auch individuell und allein. In der heutigen Zeit ist das immer seltener der Fall. Oder wissen Sie schon, was Sie bzgl. künstlicher Intelligenz können müssen? Ich nicht.  Den Videodreh könnten Sie auch alleine lernen. Das habe ich zunächst auch versucht. Dann allen Mut zusammengenommen, und Feedback aus meinem Netzwerk erhalten. Das Ergebnis... 5 von 6 Videos habe ich nochmal gedreht.

 

Die Lerngruppe in der Videochallenge verkürzt Ihren Lernprozess durch vielfältiges und ehrliches Feedback. Je unterschiedlicher, umso besser. Die einen mögen die Lichtquelle, den Hintergrund, das Outfit, die anderen nicht. Das schärft die eigene Selbstwahrnehmung. Die Lerngruppe ermutigt durch anerkennende Worte. Und die Expertin gibt dann - wohldosiert und treffend - entscheidende Verbesserungsimpulse. Der geschützte Raum - auch wenn über 190 Personen "zuschauen" -  ist sehr wichtig. Ohne diesen Schutz trauen wir uns nicht mit "unperfekten" Videos heraus.

 

Also, für das Lernen des Videodrehs ist die Videochallenge perfekt. Suchen Sie für Ihr Thema, Ihre Herausforderung eine Community, Lerngruppe und Expertin, Lernbegleiterin, die Sie in einem geschützten Raum in Ihrem selbstgesteuerten Lernprozeß begleiten. Oder auch ohne Expertin/ Lernbegleitung in den aktuell viel diskutierten Frameworks von Working out Loud, Lernos und Learning out loud. 

 

Sie sind noch nicht überzeugt? Zurück zum Abschnitt "Sagen Sie Ja zu Ihrem Lernprojekt". Sie wissen nicht, wo die Lerngruppe finden? Sie wollen lieber einen kleineren Rahmen? Sie wissen nicht, wo anfangen? Melden Sie sich bei mir, ich habe ein großes Netzwerk und viele Ideen! 

 

Hauptsache, Sie machen den nächsten Schritt!

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Kommentare: 1
  • #1

    Heidi Burkhart (Mittwoch, 08 April 2020 11:29)

    Das gefällt mir ausnehmend gut, liebe Sabine! Ansprechend, einfach, ermunternd - super.